Prost - Mahlzeit. Essen und Trinken im Neuen Testament


Das große Fest



... und was tut Gott?

Wenn Jesus das "Reich Gottes" - oder wörtlich: die "Königsherrschaft Gottes" - immer wieder mit einem Fest verglich, dann war das für seine Zeitgenossen ungewohnt:
  1. Königsherrschaft GottesZwar kannte man den Gedanken der "Königsherrschaft Gottes" aus den Psalmen (z.B. Psalm 96), doch war man der Meinung, dass Gott nicht mehr direkt in die Geschichte der Menschen eingreift. Gott hatte in der Vergangenheit die Welt erschaffen, das Volk Israel aus der Sklaverei geführt, Mose die Gesetze gegeben und bis in die Zeit Maleachis zu den Propheten gesprochen - verhielt sich seither aber eher "abwartend". Gottes Handeln in der Gegenwart beschränkte sich demnach darauf, "nur" dafür zu sorgen, dass die Welt nicht untergeht...

  2. Gottes GerichtAuf dem Hintergrund von Texten wie Psalm 96 erwartete man das Handeln Gottes allerdings für die Zukunft: Propheten wie Johannes der Täufer und andere verkündigten das nahende Gericht Gottes. Wenn Gott wieder selbst in die Geschichte eingreift, dann würde er die Menschen richten - für die Unterdrückten ein Grund zur Hoffung auf Befreiung, für Gewalttäter ein Grund zum Zittern.

Jetzt und sofort

Aber der Gedanke, dass die Königsherrschaft Gottes auch mit einem genialen Fest verglichen werden könnte, war mehr als ungewöhnlich. Doch wenn Jesus Kranke heilte, fröhlich feierte und von einem Gott erzählte, der die Menschen liebt, dann fingen die Menschen an zu spüren: Gott ist bereits hier und heute am Werk.

 

   Psalm 96
   Das fette Mahl
   Das große Abendmahl
 
Und zwar in der Person von Jesus, mit den Wundern und Zeichen, die er vollbringt. Die Königsherrschaft Gottes ist kein Märchen aus uralten Zeiten und kommt auch nicht erst am Sankt-Nimmerleinstag, sondern sie hat schon begonnen - jetzt und hier.

Und sie kommt mit Jesus nicht als Gericht, das die Menschen zerstört, sondern so, dass Gott den Menschen vergibt und Kranke heilt. Gott schenkt neues Leben - selbst den Toten. Jesus greift damit eine Verheißung auf, die der Prophet Jesaja zuerst verkündigt hat: Gott wird einmal ein riesiges Festmahl bereiten, in dem er sich allen Menschen zu erkennen gibt.

Keine Zeit

Einladung Wenn Jesus das Reich Gottes mit einem Fest vergleicht (Lukas 14, Matthäus 22), dann spricht er aber auch immer von Ablehnung: Viele Menschen leben so, als ob es dieses Fest gar nicht gäbe, als ob Gott mit ihnen und ihrem Leben gar nichts vorhätte. Sie fühlen sich von Gott nicht angesprochen. Selbst die Einladung zum schönsten Fest ist ihnen egal, sie haben Besseres zu tun - und manche spotten sogar über diejenigen, die sie zum Leben und Feiern mit Gott einladen wollen.

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