Genesis 2,5-25
Das Paradies
Es war zu der Zeit, da Gott der HERR Erde und Himmel machte. Und alle
die Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und all das
Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen; denn Gott der HERR
hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da, der
das Land bebaute;
aber ein Nebel stieg auf von der Erde und feuchtete alles Land.
Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und
blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch
ein lebendiges Wesen.
Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin
und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte.
Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume,
verlockend anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens
mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.
Und es ging aus von Eden ein Strom, den Garten zu bewässern, und
teilte sich von da in vier Hauptarme.
- Der erste heisst Pischon, der fließt um das ganze Land Hawila, und
dort findet man Gold;
und das Gold des Landes ist kostbar. Auch findet man da
Bedolachharz und den Edelstein Schoham.
- Der zweite Strom heisst Gihon, der fließt um das ganze Land Kusch.
- Der dritte Strom heisst Tigris, der fließt östlich von Assyrien.
-
Der vierte Strom ist der Euphrat.
Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den
Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.
Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach:
Du darfst essen von allen Bäumen im Garten,
aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du
nicht essen;
denn an dem Tage, da du von ihm issest, musst du des
Todes sterben.
Und Gott der HERR sprach:
Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei;
ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.
Und Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und
alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, dass
er sähe, wie er sie nennte; denn wie der Mensch jedes Tier nennen
würde, so sollte es heißen.
Und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel unter dem Himmel
und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen ward keine
Gehilfin gefunden, die um ihn wäre.
Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen,
und er schlief ein. Und er nahm eine seiner Rippen und schloß die Stelle
mit Fleisch.
Und Gott der HERR baute ein Weib aus der Rippe, die er von dem
Menschen nahm, und brachte sie zu ihm.
Da sprach der Mensch:
Das ist doch Bein von meinem Bein
und Fleisch von meinem Fleisch;
man wird sie Männin nennen,
weil sie vom Manne genommen ist.
Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und
seinem Weibe anhangen, und sie werden sein ein Fleisch.
Und sie waren beide nackt, der Mensch und sein Weib, und schämten
sich nicht.
Text nach der 1984 revidierten Übersetzung Martin Luthers
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