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Wissenswertes rund um die Arche


Ende mit Schrecken...

Die gestrandete Arche Die Bilanz der Sintflut hat wie die Bilanz jeder Katastrophe zunächst etwas Schreckliches: Unzählige Tote sind zu beklagen, das ganze Land ist durch die monatelange Überschwemmung verwüstet. Und doch kennt die Flutgeschichte am Ende noch eine ganz andere Bilanz, einen anderen Schlussstrich: Das Versprechen Gottes, seine Schöpfung nie wieder in dieser Weise zu bedrohen.

Dieses Versprechen bekommt in unserer Zeit eine ganz neue Qualität: Wir fürchten uns nicht mehr vor zornigen Göttern, die die Welt vernichten wollen, sondern vor Menschen, die die Macht und die Skrupellosigkeit haben, das Leben auf dieser Erde zu gefährden.

Die Flutgeschichte bezeugt uns: Kein Mensch, der diese Erde als ganze bedroht, kann sich dabei auf Gottes Willen berufen.


Urgeschichte - "archetypisch"?

Kain und Abel Man greift zu kurz, wenn man die Urgeschichte ausschließlich nach ihrem "historischen" Gehalt befragt: wann Noah gelebt hat, ob es die Arche gegeben hat - das sind zweifellos wichtige und notwendige Fragen. Aber sie sind noch lange nicht alles.

Die Urgeschichte ist gerade deshalb auch Urgeschichte, weil sie in Kontrast zu unserer eigenen Erfahrung steht und damit unsere Gegenwart in Frage stellt - im Blick auf die Zukunft. Der Schöpfungsbericht und die Paradieserzählung ist mehr als ein nostalgischer Rückblick, mehr als ein "ach, wie war doch früher alles schöner".

Adam und Eva, Kain und Abel, auch Noah - in diesen Personen ist jeder Mensch angesprochen. An ihnen, ihren Beziehungen zu Gott, zur Welt und zueinander wird Grundlegendes sichtbar. In diesem Sinne sind sie "Archetypen", Vorbilder und Spiegelbilder, die uns angehen. Nicht als fromme Nabelschau, sondern als spannende Konfrontation und als Einladung, die Welt und sich selbst einmal mit Gottes Augen zu betrachten.



Der Regenbogen und die Taube - Merkmale der Hoffnung und des Friedens

Regenbogen Die Taube und der Regenbogen sind einprägsame Zeichen für diese neue, andere Perspektive, die eine große Wirkung bis in unsere Zeit hinein entfaltet haben.

Im alten Orient galt der Regenbogen als Symbol des Sieges nach einem Streit zwischen Göttern. Der sieghafte Gott präsentierte seinen schimmernden Kampfbogen am Himmel.

Die biblischen Texte geben dem Regenbogen ein anderes Gesicht: Sie sehen in ihm nicht mehr ein Instrument des Kampfes. Gott bekämpft mit ihm nicht das Chaos oder sonst etwas. Der Regenbogen wird zum Hoffnungszeichen, zum Merkmal, mit dem Gott sich selbst und die Menschen an sein Versprechen erinnert: der Erde und den Menschen die Treue zu halten.

Noah und die Taube Die Taube, die den Ölzweig im Schnabel trägt, wurde zum Symbol der Friedensbewegung. Dass sie aus der Arche stammt, ist dagegen nicht mehr so bekannt. Und doch wird dieses Symbol erst auf dem Hintergrund der Sintflutgeschichte ganz verstanden: Die Taube mit dem Ölzweig war für Noah das Zeichen, dass auf der verwüsteten Erde wieder neues Leben möglich ist.
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