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Wissenswertes rund um die Arche


Glatt gelogen?

Kain und Abel Da sprach der HERR zu Kain:
Wo ist dein Bruder Abel?
Er sprach:
Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein?

Lügt Kain, wenn er den Aufenthaltsort seines Bruders verschweigt? Schließlich hatte er ihn mit eigenen Händen erschlagen. In der Perspektive der Urgeschichte ist Kain jedoch der erste, der einen anderen sterben sieht. Woher soll er wissen, was mit jemandem geschieht, der gestorben ist?

Dennoch lässt sich die Schuld Kains nicht zerreden. Er selbst gibt mit seiner Antwort einen entscheidenen Hinweis darauf: "Soll ich der Hüter meines Bruders sein?" Angesichts des Berufes von Abel schwingt hier einiges an Ironie mit: "Braucht der Hirte etwa einen Hirten? Soll ich der Hüter des Hüters sein? Abel soll doch auf sich selbst aufpassen!"


Das Ansteigen der Gewalt

Die Urgeschichte beschreibt, wie Neid, Verantwortungslosigkeit und Gewalt immer mehr zunehmen. Deutlich wird dies vor allem bei Lamech, dem Ururenkel Kains:

"Und Lamech sprach zu seinen Frauen:
Ada und Zilla, höret meine Rede,
ihr Weiber Lamechs, merkt auf, was ich sage:
Einen Mann erschlug ich für meine Wunde
und einen Jüngling für meine Beule.
Kain soll siebenmal gerächt werden,
aber Lamech siebenundsiebzigmal."
(Genesis 4,23-24)

Was als Schutz für Kain - und nur für Kain - gedacht war, verkehrt sich hier ins Gegenteil: Maßlose Selbstüberschätzung machen Lamech zu einer Bedrohung für jeden, der ihm in die Quere kommt.


Wie sah das Kainszeichen aus?

Das Kainszeichen bleibt rätselhaft: Über seine Form erfahren wir aus den biblischen Texten nichts. Christinnen und Christen kennen jedoch aus dem Neuen Testament ein Zeichen für das Geschehen, das schon Kain widerfahren ist: das Kreuz.

Im Kreuz stellt sich die Schuld des Menschen dar: als Strafe für die Bosheit und Gewalttätigkeit des Menschen. Im Kreuz kann man aber gleichzeitig die Versöhnung erblicken: Mit dem Tod von Jesus Christus hat Gott selbst die Schuld auf sich genommen. Diese Hoffnung wird im Brief an die Kolosser so zusammengefasst:

"Denn es hat Gott wohlgefallen,
dass in ihm (= Jesus Christus) alle Fülle wohnen sollte
und er durch ihn alles mit sich versöhnte,
es sei auf Erden oder im Himmel,
indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz.
Auch euch, die ihr einst fremd und feindlich gesinnt wart in bösen Werken..."

Kol 1,19-21
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