Was ist Sünde?



Der große Graben

Der Sund Das deutsche Wort "Sünde" ist wahrscheinlich mit dem altdeutschen Wort "Sund" verwandt: Das bezeichnet den Meeresgraben zwischen zwei Landstücken (z.B. der Öresund zwischen Dänemark und Schweden). Sünde bezeichnet demnach eine Trennung, eine Entfernung.

Wenn wir das deutsche Wort Sünder gebrauchen, so schwingt darin die Bedeutung mit: Der Mensch lebt von Gott getrennt - wie durch einen großen Graben.




Voll daneben

Voll danebenIm Griechischen, der Sprache des Neuen Testaments, heisst sündigen soviel wie "das Ziel verfehlen" - etwa so, wie ein Bogenschütze seinen Pfeil daneben schießt. Dadurch wird die Bedeutung des Wortes Sünde noch schärfer: Sünde bezeichnet verfehltes Leben - ein Leben, das an Gott vorbei gelebt wird.

Von der Sünde sind nicht nur ein paar Menschen betroffen, sondern alle: So schreibt es der Apostel Paulus in seinem Brief an die Römer. Er macht deutlich: Sünde bezeichnet nicht nur eine einzelne Verfehlungen, sondern einen Zustand: Nicht die Sünden machen einen zum Sünder, sondern Sünden, Verfehlungen begeht man, weil man Sünder ist.




Eine Frage von Leben und Tod

Adam und Eva Paulus sagt: Schon seit Adam sündigt der Mensch. Sünder zu sein oder nicht, ist keine Frage des guten Willens, sondern eine Frage des Wesens: Das bin ich - von Anfang an. Könnte man da nicht in die Versuchung kommen und sagen: Dann kann der Mensch ja gar nichts dafür, dass er Sünder ist? Wenn Gott zugelassen hat, dass der Mensch seit Adam sündigt, dann trifft mich doch keine Schuld. Dann soll mich doch Gott in Ruhe lassen.

Gott wird Mensch Aber das löst das Problem nicht - das Problem, dass die Sünde in uns ist und wir damit das Leben verfehlen. Wo an Gott vobei gelebt wird, hat das Leben keinen Bestand. Es ist vom Tod gezeichnet. Der Tod ist die Folge der Sünde, sagt Paulus. Und genau deshalb lässt Gott den Menschen nicht in Ruhe. Er geht den Menschen hinterher - und geht so weit, dass er selbst Mensch wird.

Für uns gestorben Das hat Paulus zu bezeugen: Am Kreuz passiert etwas Wesentliches. Hier zeigt uns Gott unser wahres Wesen. Er zeigt uns schonungslos, wer wir sind: Sünder, die den Tod verdient haben. Aber gleichzeitig: Seine Kinder, die er so sehr liebt, dass er für uns seinen einzigen Sohn gibt. Weil Jesus den Tod für uns auf sich nimmt, können wir alles, was uns von Gott trennt, vergessen - um bei Gott selbst zu erfahren, was das eigentlich heisst: Leben.

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