Das Lamm Gottes
Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!
Johannes 1,29



Unschuldslamm oder Sündenbock?

Siehe, das ist Gottes Lamm Jesus als Lamm zu bezeichnen, scheint für uns heute fast an eine Beleidigung zu grenzen. Sicher, kleine Lämmchen sind knuddelig - sie sehen aus, als ob sie kein Wässerchen trüben könnten. Aber Johannes der Täufer hatte einen anderen Grund, Jesus als "Lamm" zu bezeichnen: Lämmer waren Opfertiere. Die unschuldigen Tiere wurden im Tempel zur Vergebung der Sünden geschlachtet.

Info 6: Was ist Sünde? Im Alten Testament gab es nun die Verheißung: Ein Mann würde einmal für die Sünden des Volkes wie ein Opferlamm sterben. Für Johannes den Täufer war Jesus dieser Mann.


Blutrünstig? - Heilig!

Das OpferBlutige Opfer waren in der damaligen Zeit nicht selten. Im Alten Testament wird genau geregelt, wie das Opfer jeweils vollzogen werden soll. Wenn man die Texte liest, wird deutlich: Das Opfer wird im Alten Testament nicht gebracht, um Gott irgendwie zu bestechen oder zu beschwichtigen.

Das Opfer ist im Alten Testament vielmehr eine von Gott selbst gestiftete Einrichtung, durch die er den sündig gewordenen Menschen die Möglichkeit gibt, Gott trotzdem zu begegnen. Dahinter steht der kultische Grundsatz: Der heilige Gott duldet keine Sünde in seiner Nähe. Was sündig ist, hat in der Nähe Gottes keinen Bestand, es muss vergehen.


Für mich gestorben

Die IdentifizierungDer Opfernde stemmte deshalb vor dem Opfer seine Hand auf den Kopf des zu opfernden Tieres: Damit identifizierte er sich mit dem Opfertier; das Tier repräsentierte von da an das ganze Wesen des Menschen. Dann erlitt das Opfertier anstelle des Opfernden den Tod. Das Opfertier wurde geschlachtet, wobei man alles Blut ausfließen ließ: Das Blut gilt dabei als Träger des Lebens, über das der Mensch nicht verfügen darf.

Nun begann die Aufgabe des Priesters: Er nahm das Blut des Tieres und sprengte oder strich es - je nach Art des Opfers - an die hervorstehenden Ecken oder an die Seiten des Altars. Da sich der Opfernde mit dem Tier identifziert hatte, brachte er mit dem Blut des Tieres sein Leben zu Gott, zum Altar.

Die Tempelreinigung Es gab auch regelmäßige Opfer: An jedem Morgen und Abend wurden zweijährige Lämmer zur Versöhnung dargebracht. Als Jesus im Tempel die Tische umwarf, stellte er nicht zuletzt den ganzen Opferkult in Frage. Da nur im Tempel geopfert werden darf, werden im Judentum seit der Zerstörung des Tempel im jüdischen Krieg 70 n.Chr. keine Opfer mehr dargebracht. Die Christen bringen keine Opfer dar, weil für sie mit Jesus alle Opfer unnötig geworden sind: Er ist ein für allemal für unsere Sünde gestorben.


Wie heisst der Prophet, der vom leidenden Knecht Gottes spricht?

Frage 8







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