Der Schöpfer
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
Johannes 1,1



Wo fängt die Geschichte Jesu an?

Am Anfang... Der Evangelist Johannes holt weit aus. Wo die anderen Evangelien mit der Geburt oder auch erst mit der Taufe von Jesus einsetzen, geht er an den Anfang. Und zwar an den Anfang, an dem Gott Himmel und Erde schuf. Im bewussten Anklang an die ersten Worte des Alten Testaments, im Anklang an den Schöpfungsbericht beginnt Johannes sein Evangelium, zu deutsch: seine frohe Botschaft von Jesus Christus.

Vielleicht zitiert Johannes hier ein altes Lied, das die Gemeinde schon sehr früh von Jesus gesungen hat.


Schöpfer oder Geschöpf?

Johannes stellt Jesus eindeutig auf die Seite des Schöpfers - das kennen wir auch aus anderen alten christlichen Liedern wie den Hymnen aus dem Philipper- und Kolosserbrief. Darüber herrschte in der Gemeinde wohl anfangs kein Streit.

Arius Erst im vierten Jahrhundert nach Christus störte sich ein ägyptischer Geistlicher namens Arius an diesen Aussagen. Er sagte: "Schöpfer ist Gott, der Vater, allein. Der Sohn ist geboren worden, also gab es irgendwann eine Zeit, in der es ihn nicht gab." Für Arius gehörte Jesus auf die Seite der Geschöpfe - wenn Jesus auch vielleicht ein ganz besonderes Geschöpf sein mochte. Das hatte natürlich Konsequenzen für den Gottesdienst: Wenn Jesus nur ein Geschöpf ist, dann darf man ihn auch nicht als den "HERRN" anrufen und anbeten - das wäre Gotteslästerung, folgerte Arius.


Das Bekenntnis von Nicäa und Konstantinopel

Athanasius Der ägyptische Bischof Alexander und besonders sein Nachfolger Athanasius griffen nun ein - und durch: Mit den biblischen Texten betonten sie, dass mit Jesus Gott selbst in die Welt gekommen und am Kreuz für unsere Sünden gestorben ist. Aber nicht so, dass Gott sich etwa als Mensch "verkleidet" hätte und bei der Kreuzigung nur seine "Maskierung" etwas beschädigt worden wäre, sondern so, dass Gott wirklich Mensch geworden ist, der wirklich gelitten hat und gestorben ist - nicht nur für die antike Welt ein Skandal! Das bedeutet, dass Gott, der Vater und Gott, der Sohn voneinander unterschieden, aber nicht getrennt werden können.

Das war und ist bis heute das unheimlich Schwierige, wenn wir uns die biblischen Zeugnisse über Jesus Christus vor Augen halten: Wir finden beides in ihnen: Jesus war wahrer Mensch und wahrer Gott zugleich. Athanasius kämpfte sein Leben lang dafür, dass beide Aspekte nicht vernachlässigt werden, sondern dem Bekenntnis der Gemeinde erhalten bleiben. Ein erster Durchbruch war das Bekenntnis, das in Nicäa 325 n.Chr. verabschiedet wurde. Nachdem es in einer seiner Formulierungen noch eine Zeitlang umstritten war, fand es 56 Jahre später in Konstantinopel dann seine endgültige Form, in der es bis heute von Christen aller Konfessionen gesprochen wird.


In welchem Jahr fand das Bekenntnis von Nicäa und Konstantinopel seine endgültige Form?

Frage 10
      Im Jahr   n.Chr.






  Die Texte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt.
Copyright © Rainer Holweger
Tailfinger Str. 2 - 71126 Gäufelden
E-Mail: rainer@holweger.com
Web: www.holweger.com

Impressum / Datenschutzhinweis