Jakobs Weg

Hirten über Hirten

Ein besonderer Beruf

HirteViele Personen der Bibel waren Hirten. Für die Zeit Jakobs und auch lange danach ist das kein Wunder: In einer Gegend, in der es nur sehr wenig Möglichkeit gab, Ackerbau zu betreiben, war die Viehzucht die am weitesten verbreitete Art, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Das blieb auch dann noch lange so, als durch verbesserte Bewässerungstechniken mehr Ackerbau möglich wurde.

Einer der berühmtesten Hirten war David, der später als König alle Stämme Israels zu einem Volk vereinen sollte. Vielleicht haben ihm seine Erfahrungen als Hirte bei dieser Aufgabe geholfen. Die Aufgabe der Verantwortlichen im Volk ist oft auch mit dem Beruf eines Hirten verglichen worden - z. B. durch den Propheten Hesekiel.

Der erste Hirte

Kain und AbelDer erste Hirte, der in der Bibel erwähnt wird, war Abel, der von seinem Bruder Kain erschlagen wurde, weil Kain neidisch auf seine gelungene Beziehung zu Gott war. Als Gott Kain fragte, wo sein Bruder sei, fragte Kain zurück: "Soll ich etwa meines Bruders Hüter sein?"

Angesichts des Berufes von Abel schwingt in Kains Antwort bittere Ironie mit: "Braucht der Hirte etwa einen Hirten? Soll ich der Hüter des Hüters sein?" Doch genau das hätte Gott wohl von ihm erwartet: Dass er seinen Bruder nicht als Feind betrachtet, sondern auf ihn achtet, ihm hilft und vor Schaden bewahrt. Dass er nicht frommer und gesegneter sein wollte als sein Bruder, sondern es lernt, sich mit ihm zu freuen.

Der gute Hirte

Der gute HirteJesus selbst hat für sich das Bild eines Hirten gebraucht. Er nahm für sich in Anspruch, der "gute Hirte" zu sein - so, wie beim Propheten Hesekiel und in Psalm 23 Gott selbst als Hirte beschrieben wird: Als einer, der den Weg zum frischen Wasser weist, der das Verlorene sucht, das Verirrte zurückbringt, das Verwundete verbindet, das Schwache stärkt und die Schafe weidet, wie es recht ist.